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Seit über zehn Jahren bietet das vom Braunschweiger Präventionsrat initiierte Braunschweiger Hilfeportalwww.braunschweig-hilft.deeinen Überblick über Anbieter von Präventions-, Beratungs- und andere Hilfsangeboten.

Zielgruppe sind in erster Linie ratsuchende Eltern, Lehrkräfte, die zum Beispiel Informationen einholen oder nach präventiven Angeboten suchen, und beratende Personen, die Hilfesuchende an geeignete Stellen weitervermitteln möchten. Zwar können auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsende hier selber Hilfe finden – sie nutzen jedoch im Allgemeinen andere Wege und wollen auch anders angesprochen werden.
Die durch den Präventionsrat initiierte und von der Stadt Braunschweig im Rahmen des Programms CTC (Communities that Care) stadtweit durchgeführte Befragung von Schülerinnen und Schülern hat ein breites Spektrum an virulenten Problemlagen offengelegt. Dr. Christine Arbogast, Sozialdezernentin und Vorsitzende des Braunschweiger Präventionsrats: „Wir wissen nach der Befragung jetzt genauer, wo Heranwachsende welchen Lebensrisiken ausgesetzt sind.
Ob psychische Belastungen oder Gewalt in frühen Partnerbeziehungen. Jetzt müssen wir Wege suchen, um Ihnen zu helfen. Junge Menschen benötigen einen Zugang zu Beratung, Schutz und weiterführenden Hilfen.“ Daher greift der Braunschweiger Präventionsrat eine bundesweite Initiative auf, die sich gezielt an eine jüngere Zielgruppe richtet.
 
Es handelt sich hierbei um eine Web-App, die jungen Menschen sowohl über das Internet als auch über eine werbefreie Applikation auf dem Smartphone Hilfestellung bietet. Die Initiatoren leben und studieren in Berlin und sind im Alter ihrer Zielgruppe, der 14-bis 25-Jährigen. Nick Wüsthoff, einer der Projektverantwortlichen, sagt zu seinen Motiven: „Wir wissen selbst noch, wie es sich anfühlt, wenn man als Jugendlicher auf doofe Situationen stößt und ein Ansprechpartner fehlt, der einem weiterhilft. Junge Menschen suchen dann verstärkt im Internet nach Informationen oder wollen sich in Foren mit anderen Betroffenen austauschen.“ Aber Vieles, auf das sie dabei stoßen, sei nicht seriös, mitunter auch schlicht falsch und deshalb gefährlich.
Anders die Web-App „Between the Lines“. Die Machart und ein jugendaffines Design der Web-App sprechen für sich: Sogenannte „Heldengeschichten“ zeigen, dass man mit seinem Problem nicht alleine ist. Die Web-App beantwortet Fragen, gibt mittels kurzer Textbeiträgen und Videoclips erste Informationen zu unterschiedlichen Problemfeldern und zeigt auf, an wen sie sich wenden können, wenn sie Probleme haben. Website und App wurden gemeinsam mit Jugendlichen entwickelt. Die Inhalte sind von Psychologinnen und Psychologen des Teams geprüft. Between the Lines garantiert Anonymität; es werden keine Daten gespeichert. Der junge Mensch entscheidet selbstständig, ob und an wen er oder sie sich wenden möchte. Und selbstverständlich sind alle angebotenen Hilfen kostenlos.
Über die Domain https://between-the-lines.info/gelangt man auf die Internetseite, einen Klick weiter auf die Web-App. Die App kann im Google Playstore und im Apple App-Store heruntergeladen und bietet dem Nutzer und der Nutzerin ressourcensparend weitere Features: Ein Chatbot leitet die Jugendlichen durch die App und hilft das Problem schnell und empathisch zu identifizieren.
 
Seit Dezember 2019 ist Dorothee Bär, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, offiziell Schirmherrin des Projektes. Zu den lokalen Partnern in Braunschweig zählen die Jugendberatungsstellen bib, Drobs und MondoX sowie der Stadtjugendring Jurb und der städtische Jugendschutz. Gemeinsam mit dem Braunschweiger Präventionsrat hat man überlegt, wie die bestehenden Beratungsangebote in Braunschweig für junge Menschen in Krisensituationen besser sichtbar werden. Holger Barkhau, Leiter der Jugendberatungsstelle Bib, hält es deshalb für richtig, neue Wege auszuprobieren: „Das Internet und soziale Medien bieten einen niedrigschwelligeren Zugang für diejenigen, die nicht sofort den Weg in eine Beratungsstelle finden, weil sie Hemmungen haben oder auf einfache Weise Kontakt aufnehmen möchten.“
Thomas Seliger, Geschäftsführer des Braunschweiger Präventionsrats, hofft auf Unterstützung, um die Web-App bei möglichst vielen jungen Braunschweigerinnen und Braunschweigern bekannt zu machen: „Wir haben uns mit Anschreiben an Schulen, Kinder- und Jugendärzte, Vereine und Jugendhilfeeinrichtungen gewandt und darum gebeten, Plakate aufzuhängen sowie Flyer und Visitenkarten auszulegen.“
Weitere Informationen und Kontakt: Präventionsrat Braunschweig, Thomas Seliger, c/o Fachbereich Kinder, Jugend und Familie, Eiermarkt 4-5, 38100 Braunschweig, Tel. 0531/470-8555, e-Mailpraeventionsrat@braunschweig.de.
Weitere Informationen unter: www.braunschweig.de

Foto: oh/Free-Photos

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