Wie sehen die Bürgerinnen und Bürger das Freiraumangebot im Stadtgebiet, was sind Wünsche und Ideen für die Zukunft?
Folgende Ergebnisse der Online-Befragung können hervorgehoben werden:
Insgesamt nahmen 1.550 Personen an der Online-Umfrage teil.
Gut die Hälfte der Teilnehmenden (53,3 %) hat Zugang zu einem privaten Garten oder begrünten Innenhof direkt am Haus bzw. der Wohnung. 10,9 % sind im Besitz eines Kleingartens. Mehr als ein Drittel (35,8 %) ist dagegen ausschließlich auf öffentlich zugängliche Grün- und Freiflächen angewiesen.
Nahezu alle Teilnehmenden (97,7 %) geben an, dass sie öffentlich zugängliche Grün- und Freiflächen zu Erholungs- und Freizeitzwecken nutzen. Deutlich über die Hälfte davon (57,4 %) nutzen Grün- und Freiflächen sogar häufiger als einmal in der Woche
Am häufigsten werden Grün- und Freiflächen dabei zur Erholung und zum Naturerleben (85,5 %) aufgesucht. Darüber hinaus dienen sie für viele zur Durchquerung auf Alltagswegen (71,2 %) und für Freizeit- und Sportaktivitäten (63,8 %).
Der Grünen Infrastruktur werden große Leistungen zur Behandlung der anstehenden Zukunftsfragen zugeschrieben. Nahezu alle Beteiligten (99,4 %) unterstützen die Aussage, dass Grün- und Freiflächen sich positiv auf das Stadtklima, die Gesundheit und die Artenvielfalt auswirken. Ein Großteil schätzt das Angebot öffentlich zugänglicher Grün- und Freiflächen in Braunschweig vor diesem Hintergrund qualitativ (39,6 %) oder sogar quantitativ (49,2 %) als unzureichend ein.
Zur Erweiterung des vorhandenen Angebotes an Grün- und Freiflächen wird vor allem im Rückbau von Verkehrsräumen (75,6 %) ein großes Potential gesehen. Darüber hinaus werden Dachgärten (69,0 %) sowie eine bessere Erschließung bzw. Ausstattung der Wälder für die Erholungsnutzung (47,0 %) als wichtige Ansätze zur Erweiterung des Grün- und Freiflächenangebotes gewertet.
Ein Großteil der Teilnehmenden wünscht sich mehr naturnahe Flächen wie Blühstreifen und Wildnisflächen (79 %). Darüber hinaus wird Bedarf an ergänzenden Park- und Grünanlagen (34,7 %), an weiteren Treffpunkten und Aufenthaltsflächen (35,7 %), Spiel- und Jugendplätzen (17,8 %) sowie Sportangeboten (15,7 %) formuliert. Bei vielen Teilnehmenden besteht zudem der Wunsch nach einem verbesserten Angebot an Freizeit- und Erholungswegen (35 %), Flächen für alternatives Gärtnern (54,4 %) sowie Flächen zur individuellen Aneignung (19,7 %).
Von der Option einer freien Texteingabe wurde ebenfalls rege Gebrauch gemacht. Hier wurde besonders häufig der Schutz/ Erhalt von Gehölzen bis hin zur Wiedereinführung einer Baumschutzsatzung thematisiert, als weitere Beispiele aber auch der Schutz bzw. das Zulassen von mehr Natur, ein verbessertes Angebot für Fußgänger und Radfahrer, konkrete Wünsche zu Angeboten der Freizeitnutzung und Konflikte/ unterschiedliche Interessenlagen bei der Nutzung und Gestaltung von Freiräumen.
Die Online-Befragung lief vom 25. Januar bis zum 16. Februar 2020. Sie wurde durch das von der Stadt beauftragte Landschaftsarchitekturbüro GRUPPE FREIRAUMPLANUNG aus Langenhagen durchgeführt und ausgewertet.
Ein ausführlicher Ergebnisbericht zu der Online-Befragung mit Auswertungsdiagrammen ist aktuell auf www.braunschweig.de nachzulesen.
Direktlink: www.braunschweig.de/leben/im_gruenen/projekte_stadtgruen/index.php
Weitere Informationen unter: www.braunschweig.de
Foto: oh/athree23