Ergebnisse zweier Umfragen liegen vor.
Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Braunschweig sowie Führungskräfte aus Stadt und Region messen dem Kulturangebot der Stadt mehrheitlich eine große Bedeutung bei und attestieren ihm gute oder sogar sehr gute Qualität. Das ist das Ergebnis zweier Kulturumfragen im Rahmen des Braunschweiger Kulturentwicklungsprozesses (KultEP), deren Auswertungsbericht jetzt vorliegt. 30,6 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger halten die kulturellen Angebote in der Stadt Braunschweig für „sehr wichtig“, 47,9 Prozent für „wichtig“. 56,5 Prozent beurteilen die Kulturangebote der Stadt Braunschweig als „sehr gut“ bis „gut“. Bei den Führungskräften lässt sich eine ähnliche Tendenz beobachten: 36,2 Prozent der Befragten finden das Kulturangebot der Stadt Braunschweig „sehr wichtig“, 48,0 Prozent „wichtig“. 60,1 Prozent bewerten es als „sehr gut“ bis „gut“.
Das besondere Erkenntnisinteresse an der Beurteilung des Braunschweiger Kulturangebotes durch die Zielgruppe „Führungskräfte“ aus Wirtschaft und Wissenschaft resultiert daraus, dass eine große Zahl dieser Führungskräfte, insbesondere von europa- und weltweit operierenden Konzernen wie auch der international vernetzten Hochschulen und Forschungseinrichtungen, bereits an anderen Standorten im In- und Ausland tätig war und somit einen breiten Erfahrungsschatz über und konkrete Erwartungen an kulturelle Angebote einbringen kann.
Über die globalen Einschätzungen hinaus stellten die Umfragen differenzierende Fragen nach den favorisierten Veranstaltungsarten, -sparten und –orten sowie nach der Häufigkeit der Besuche von kulturellen Veranstaltungen. Im vorgelegten Bericht werden diese ausgewertet und die Ergebnisse der Führungskräftebefragung mit den Ergebnissen der Bürgerumfrage verglichen. Dabei werden zusätzlich Erkenntnisse aus der aktuellen Teilhabeforschung berücksichtigt.
„In Braunschweig ist eine Entwicklung erkennbar, die in der Kulturforschung seit langem bekannt ist: Die Nutzerinnen und Nutzer von kulturellen Angeboten nehmen ein breites Spektrum unterschiedlicher Sparten wahr“, erläutert Kulturdezernentin Dr. Anja Hesse.
Hinsichtlich der kulturellen Vorlieben bilden bei beiden Befragungen die Angebote „Musik und Konzerte“, „Film / Kino“, „Theater“ und „Stadtfeste / Events“ die Spitzengruppe, während „Musiktheater / Tanz“ „Kunst im öffentlichen Raum“, „Geschichte“, „Literatur / Lesungen“ und „Bildende Kunst“ am unteren Rand der Skala zu finden sind.
Die Ergebnisse der Umfragen waren dem Netzwerk Kulturberatung, das unter der externen Projektleitung von Dr. Patrick S. Föhl mit der Durchführung des Kulturentwicklungsprozesses (KultEP) beauftragt worden war, zur Auswertung zur Verfügung gestellt worden. Der komplette Auswertungsbericht kann unterwww.braunschweig.de/kulturentwicklungsprozesseingesehen werden.
Verfasst haben ihn Dr. Norbert Sievers, ehemaliger Hauptgeschäftsführer der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. und Leiter des Bonner Instituts für Kulturpolitik sowie Dr. habil. Angelika Engelbert Sievers, die u. a. langjährig in Forschung und Lehre zum Thema „Familiensoziologie“ an der Universität Bielefeld tätig war. Wissenschaftliche Unterstützung trug Simon Sievers bei, wissenschaftlicher Assistent am Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V.
Die aus der Analyse der Erhebungsdaten gewonnenen Ergebnisse werden in die Stärken-Schwächen/Chancen-Risiken-Analyse der Braunschweiger Kulturlandschaft einfließen, die im Rahmen des Kulturentwicklungsprozesses im Zusammenspiel von wissenschaftlichen Methoden und partizipativen Herangehensweisen von Dr. Patrick S. Föhl und Suse Klemm entwickelt wird. Dieser strategischen Herangehensweise hatte der Rat der Stadt Braunschweig mit Beschluss vom 19. Mai 2020 zugestimmt.
Weitere Informationen unter: www.braunschweig.de
Foto: oh/Foundry