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Das Ende der leeren Ränge: Zum Saisonauftakt darf zum derzeitigen Stand im Eintracht-Tempel an der Hamburger Straße wieder auf eine Kulisse von bis zu 7.000 Zuschauer gehofft werden. Foto: ts

Wie zum Start in die vergangene Saison wird Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschweig auch in der anstehenden Spielzeit in der 3. Liga mit einem neuen Trainer sowie einem umgebauten Kader gehen.

Der sofortige Wiederaufstieg unter der Leitung von Neu-Coach Michael Schiele ist dabei laut den Eintracht-Verantwortlichen jedoch kein Muss.

„Die Zielsetzung ist wirtschaftlich wie sportlich auf die nächsten zwei Jahre angelegt. Sportlich wollen wir zunächst so weit wie möglich oben dranbleiben. Im zweiten Jahr werden wir unsere Ziele dann sicher etwas höher ansetzen“, erläuterte Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann die Ziele des Vereins im Vorfeld. Die Eintracht-Verantwortlichen scheinen aus den Fehlern der Vergangenheit offenbar gelernt zu haben. Der Traditionsklub ist nach den schlechten Erfahrungen aus der Saison 2018/2019 vorsichtig geworden. Seinerzeit wären die Löwen nach dem Zweitliga-Abstieg mit neuem Coach und nahezu komplett umgekrempelter Mannschaft fast in die Regionalliga durchgereicht worden. Nun soll der Neuaufbau behutsamer vorgenommen werden. „Wir haben schon zum Ende der vergangenen Saison für einige Szenarien geplant“, betonte Vollmann. Eine wichtige Rolle soll dabei in dieser Saison auch der ehemalige Löwen-Kapitän Dennis Kruppke einnehmen. Der bisherige Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) soll den 63-jährigen Vollmann beim Scouting und der Kaderplanung unterstützen.

Der neue Cheftrainer Michael Schiele, der Eintracht Braunschweig mittelfristig zurück in die Zweite Liga führen soll, folgt bei den Löwen auf Daniel Meyer, der die Blau-Gelben nach dem Abstieg verlassen musste. „Die Vorstellungen der Verantwortlichen sind nahezu identisch mit meiner Auffassung und ich kann mich mit dem Weg, den der Verein einschlagen will, voll und ganz identifizieren. Ich freue mich wahnsinnig auf die Chance, so einen Traditionsverein wie Eintracht Braunschweig trainieren zu dürfen“, erklärte Schiele, der in Braunschweig einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat, seine Beweggründe, das Traineramt bei der Eintracht zu übernehmen und seine Zelte in Braunschweig aufzuschlagen. „Wir haben zusammen abgesteckt, wie wir spielen wollen. Sicherlich muss man auch schauen, welche Attribute für uns bei den Spielern wichtig sind“, ergänzte der Fußball-Lehrer bei seiner Vorstellung. Für Schiele ist die Eintracht seine dritte Station als Chef-Coach.

PUMA ist in Kooperation mit dem Vertriebspartner eckball.de zur Saison 2021/2022 neuer Ausrüster von Eintracht. Damit wollen die Blau-Gelben und Sportartikelhersteller PUMA an die erfolgreiche Zusammenarbeit von 2007 bis 2013 anknüpfen. Brian Behrendt präsentiert das neue Heimtrikot, mit dem der deutsche Meister von 1967 in der kommenden Drittliga-Saison im Eintracht-Stadion auf Punktejagd geht.
Foto: oh/Eintracht/Finn Beek

Nachdem der Ex-Profi in der vergangenen Serie zuerst bei den Würzburger Kickers, die er zurück in die Zweite Liga geführt hatte, und dann später beim SV Sandhausen nach lediglich 14 Spielen entlassen wurde, geht es beim BTSV auch um seine persönliche Reputation. „Ich bin ein sehr positiver Mensch und denke, dass man immer mehr den Fokus nach vorne richten sollte. Ich bin gespannt auf mein neues Umfeld, die Menschen, die Stadt und die Aufgabe, die mich erwartet. Ich bin voller Tatendrang“, fügte der gebürtige Heidenheimer an. Vor allem hofft der neue Coach des Deutschen Meisters von 1967, schon bald Fans im Stadion erleben zu können: „Die unglaubliche Kulisse durfte ich als Spieler und Trainer auf Seiten der Gäste schon mehrfach erleben.“ Der neue Cheftrainer der Löwen war bei seiner Vorstellung sichtlich bemüht, Optimismus zu verbreiten. Die Eintracht sei ein „großes Schiff mit einer großen Fan-Base, die dich stark nach vorne peitscht“, machte der Eintracht-Coach deutlich. „Da habe ich voll Bock drauf“, zeigte sich Schiele hochmotiviert und enthusiastisch, den Neuanfang an der Hamburger Straße zu bewerkstelligen und das Eintracht-Schiff wieder in ruhige, sichere Gewässer zu führen – mit dem Ziel in zwei Jahren wieder in der 2. Fußball-Bundesliga zu sein.

Die Veranstwortlichen um Eintracht-Sportchef Peter Vollmann haben bei der Neustrukturierung der Mannschaft für die Dritte Liga einige personelle Weichen gestellt und einige Verträge von Akteuren nicht verlängert. So haben u.a. Felix Kroos, Robin Ziegele, Felix Burmeister (Ziele alle unbekannt), Leon Bürger (FC Carl Zeiss Jena), Manuel Schwenk (Holstein Kiel II), Felix Dornebusch (Fortuna Sittard), Fabio Kaufmann (Karlsruher SC), Nico Klaß (Rot-Weiß Oberhausen), Njegos Kupusovic (Türkgücü München), Matthias Heiland (LIU Sharks), Yassin Ben Balla (FC Ingolstadt), Marcel Bär (1860 München) sowie Oumar Diakhite (SV Sandhausen) den Traditionsklub verlassen. Die ausgeliehenen Spieler Don-Won Ji (1. FSV Mainz 05), Patrick Kammerbauer (SC Feiburg) und Suleiman Abdullahi (1. FC Union Berlin) kehrten zu ihren angestammten Vereinen zurück. 

Eintracht-Ikone Marc Pfitzner ergänzt den Stab um Chef-Coach Michael Schiele als weiterer Co-Trainer. Zudem wird der langjährige Eintracht-Profi eine der Leistungsmannschaften im NLZ als Coach betreuen.
Foto: ts

Bei der Zusammenstellung des neuen Eintracht-Kaders lag das Augenmerk auch darauf, dass es nicht nur erfahrene Leistungsträger und Führungsspieler bedarf, sondern auch „ein paar junge Wilde“, wie Übungsleiter Schiele unterstrich. „Wir brauchen ein gutes Gesamtkonstrukt im Team. Das entsteht immer Step-by-Step. Vor allem mit neuen Spielern. Am Ende sind nicht nur Häuptlinge, sondern auch Indianer wichtig für die Mannschaft“, erklärte der 43-Jährige. Einige Spieler des Abstiegskaders bleiben indes an der Hamburger Straße. So verlängerte Torwart Jasmin Fejzic zum Beispiel seinen Kontrakt bis 2023. Die Verträge von Nick Proschwitz, Lasse Schlüter und Benjamin Kessel haben sich automatisch um ein Jahr verlängert. Auch Jannis Nikolaou, Iba May, Martin Kobylanski und Niko Kijewski bleiben in der Löwenstadt. Yannik Bangsow und Michael Schultz sind nach ihrer Leihe zu Viktoria Köln an die Oker zurückgekehrt. Als Neuzugänge konnten bisher Luis Görlich (TSG Hoffenheim U23), Maurice Multhaup (VfL Osnabrück), Benjamin Girth (Holstein Kiel), Bryan Henning (VfL Osnabrück), Robin Krauße (FC Ingolstadt), Luc Ihorst (Werder Bremen/ausgeliehen) sowie Jannis Kleeberg und Lennart Schulze Kökelsum (beide eigene Junioren) in die Löwenstadt gelotst werden.„Zwei bis drei Neue sollen noch kommen“, schaut sich Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann noch nach weiteren Verstärkungen für die offensive Außenposition und für die Innenverteidigung um.

Jasmin Fejzic bleibt den Blau-Gelben nach dem Zweitliga-Abstieg erhalten. Der langjährige Keeper verlängerte seinen Kontrakt bis 2023. Foto: ts

Auch das Trainer-Team hat sich neu aufgestellt. Matthias Lust wird Co-Trainer und Manfred Petz gehört als neuer Torwart-Trainer nun ebenfalls zum Stab von Michael Schiele. Zudem wird der langjährige Eintracht-Profi Marc Pfitzner in der neuen Saison das Trainer-Team als weiterer Co-Trainer unterstützen und zusätzlich eine der Leistungsmannschaften im Nachwuchsleitungszentrum als Coach betreuen. Der gebürtige Braunschweiger, der die A-Lizenz besitzt, stand insgesamt 248 Mal für die erste Mannschaft auf dem Platz und beendete nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga im Sommer 2020 seine aktive Karriere. In der vergangenen Spielzeit war er als Co-Trainer der U19 sowie als Video-Analyst im NLZ der Löwen tätig. Darüber hinaus wurde der Vertrag mit Video-Analyst Marcel Goslar um ein Jahr bis zum 30. Juni 2022 verlängert. Der 51-jährige Matthias Lust hat an der Hamburger Straße einen Vertrag bis 30. Juni 2023 unterschrieben. Bevor der gebürtige Heilbronner seine Trainerkarriere startete, war er als Spieler u.a. für die SpVgg Unterhaching und den VfL Bochum aktiv. Der Fußball-Lehrer hatte bereits bei den Würzburger Kickers und zuletzt beim SV Sandhausen den Co-Trainer-Posten unter dem neuen Löwen-Chefcoach Michael Schiele inne. Der ehemalige Profi Manfred Petz (Vertrag bis 30. Juni 2022) begann seine Karriere als Torwart bei der Fvgg. Kastel 06, ehe er sich Mainz 05 anschloss. Nach 18 Jahren am Bruchweg wechselte der Schlussmann zum SV Wehen, wo er nach seinem Karriereende seine Trainerlaufbahn startete. Über die Stuttgarter Kickers, die SpVgg Ingelheim, Eintracht Trier und dem MSV Duisburg landete der heute 60-jährige Petz 2011 bei Eintracht Frankfurt, für die er bis Januar 2020 als Torwart-Trainer und Scout tätig war.

Was wird aus Benjamin Kessel? Die Zukunft des 33-Jährigen (Vertrag bis 2022) ist bisher noch offen: Es stehen sowohl Trennung als auch Beendigung der Profikarriere mit anschließender Einbindung in anderer Funktion in den Verein im Raum. Foto: ts

Ihren Saisonauftakt in Liga 3 haben die Eintracht-Kicker am 24. Juli mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern auf dem berümten Betzenberg. Das erste Heimspiel der Saison 2021/2022 im Eintracht-Tempel an der Hamburger Straße bestreitet der Zweitliga-Absteiger am 1. August gegen Drittliga-Aufsteiger FC Viktoria 1889 Berlin. Eine Woche später erwartet die Löwen ein kleines Highlight: In der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals trifft die Schiele-Elf am 8. August im Eintracht-Stadion auf den Zweitligisten Hamburger SV. (ts)

 

Die ersten Spiele der Eintracht:

1.FC Kaiserslautern – Eintracht (Samstag, 24. Juli, 14:00 Uhr)

Eintracht – FC Viktoria 1889 Berlin (Sonntag, 01. August, 14:00 Uhr)

Eintracht – Hamburger SV (DFB-Pokal) (Sonntag, 08. August, 18:30 Uhr)

Hallescher FC – Eintracht (13. – 16. August)

Eintracht – FSV Zwickau (20. – 22. August)

SC Verl – Eintracht (24./25. August)

Eintracht – TSV 1860 München (27. – 30. August)

SC Freiburg II – Eintracht (03. – 06. September)

Eintracht – VfL Osnabrück (10. – 13. September)

MSV Duisburg – Eintracht (17. – 20. September)

Eintracht – SV Waldhof Mannheim (24. – 27. September)

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