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Sinkende Fallzahlen, eine weitere Steigerung der Aufklärungsquote und die Auswirkungen der Corona-Pandemie prägen nach wie vor.

Polizeipräsident Michael Pientka veröffentlicht die Polizeiliche Kriminalstatistik 2021 der Polizeidirektion Braunschweig.

Sinkende Fallzahlen, eine weitere Steigerung der Aufklärungsquote und die Auswirkungen der Corona-Pandemie prägen nach wie vor die Polizeiliche Kriminalstatistik 2021 der Polizeidirektion Braunschweig.

Im vergangenen Jahr hat sich das Straftatenaufkommen um 4.875 Fälle auf 61.500 Fälle reduziert. Die polizeiliche Aufklärungsquote der Polizeidirektion Braunschweig konnte im fünften Jahr in Folge noch einmal leicht erhöht werden und liegt 2021 bei 64,83 Prozent. Das Risiko Opfer oder Geschädigte(r) einer Straftat zu werden, hat sich für die Region Braunschweig auch im fünften Jahr in Folge verringert. Bei den Wohnungseinbruchs- und Kraftfahrzeugdiebstählen ist erneut eine deutliche Abnahme zu verzeichnen. Dagegen haben sich die erheblichen Zunahmen bei den Trick- und Internetbetrügereien mit der Verlagerung in den digitalen Raum verfestigt.

Polizeipräsident Michael Pientka: „Die Entwicklung der PKS-Zahlen für die Region Braunschweig weist für das Jahr 2021 eine deutliche Abnahme im Bereich der sogenannten Opferdelikte aus. (Opferdelikte umfassen Personen, die Opfer von Straftaten gegen höchstpersönliche Rechtsgüter, wie das Leben, die körperliche Unversehrtheit, Freiheit, Ehre oder die sexuelle Selbstbestimmung, geworden sind. Als Geschädigte werden Personen bezeichnet, die von allen anderen Delikten, wie z.B. Diebstahls- oder Einbruchsdelikten, betroffen sind). Das Risiko Opfer oder Geschädigte(r) einer Straftat zu werden ist mit 5.419 Straftaten pro 100.000 Einwohner in 2021 deutlich gesunken.

Ein Arbeitsschwerpunkt liegt im Bereich der Prävention. Unsere Bemühungen in der Präventionsarbeit vor allem bei der Sensibilisierung von Seniorinnen und Senioren zum Thema „Enkeltrick“ und „falsche Polizeibeamte“ haben eine nachhaltige Wirkung entfaltet. So konnte erreicht werden, dass über 90 Prozent aller hier angezeigten Taten im Versuchsstadium geblieben sind. Eine sehr erfreuliche Entwicklung.“

Erkenntnisse aus der PKS 2021 im Einzelnen: Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2021 ist von der rückläufigen Entwicklung der Straftaten, eine geringere Anzahl von Körperverletzungsdelikten sowie von schweren (1.451 Fälle weniger) und einfachen Diebstahlsdelikten (709 Fälle weniger) geprägt. Insgesamt kam es im gesamten Diebstahlsbereich zu deutlichen Rückgängen um 11,35% auf 16.863 Fälle. Dieser Rückgang ist abermals von den durch die in der Corona-Pandemie veränderten Rahmenbedingungen begünstigt. Die vermehrte Anwesenheit der Bürgerinnen und Bürger an ihren Wohnorten während der Lockdown- oder Homeofficezeiten und den damit verbundenen fehlenden Tatgelegenheiten, sind neben Kontrollen zur Bekämpfung der Eigentumskriminalität schon im zweiten Jahr offensichtlich ursächlich für die sinkenden Zahlen.

Die Gesamtzahl der Kraftfahrzeugdiebstähle lag in der Region Braunschweig im Mittel der letzten fünf Jahre (2017-2021) bei 389 Fällen.

Die Anzahl der Wohnungseinbrüche verringerte sich im Jahr 2021 nochmals deutlich um 41,32 Prozent, von 1.089 auf 639 Taten. Die Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls, wie auch die des schweren Kraftfahrzeugdiebstahls bleiben trotz des verzeichneten Rückgangs weiterhin Schwerpunkte der Kriminalitätsbekämpfung in der Polizeidirektion Braunschweig. Neben Kontrollmaßnahmen an Brennpunkten, Zentralisierung der Ermittlungen in besonderen Ermittlungsgruppen und Präsenzstreifen wird auch weiterhin insbesondere auf die Sensibilisierung der Bevölkerung durch Präventionsmaßnahmen zur Verhinderung dieser Delikte hingewirkt.

Gegenläufig sind die Subventionsbetrugsdelikte mit einem Anstieg um 66 Prozent auf 118 Fälle zu verzeichnen, der im Kontext zur Corona-Pandemie steht. 95 Fälle der unberechtigten Inanspruchnahme von Unterstützungsleistungen haben einen Corona-Soforthilfebezug. Von 1.678 Fällen des Warenbetruges wurden 1.427 Taten mit dem Tatmittel Internet begangen, d.h. 85 Prozent aller Warenbetrugstaten des vergangenen Jahres.

Im Bereich der Sexualdelikte sind hauptsächlich weniger Fälle der sexuellen Belästigung sowie Fälle des sexuellen Missbrauchs angezeigt worden. Der Besitz und die Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie haben hingegen drastisch zugenommen. Für diesen Anstieg ist vor allem die Verbreitung pornografischer Inhalte ursächlich. Diese Fälle sind von 374 auf 544 Taten gestiegen, eine Zunahme um fast 66 Prozent.

Rohheitsdelikte wie Körperverletzungen und Raubdelikte sind zurückgegangen. Im Jahr 2021 wurden in der Region Braunschweig 290 Raubstraftaten Delikte erfasst. Das sind 61 Taten weniger als im Jahr 2020 (351).

Die Zahl der „Straftaten zum Nachteil von Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamten sowie Rettungskräften“ steigt weiter an. Sie liegt mit 1.208 Personen auf einem Höchststand seit 2015. In 2021 sind 519 Taten erfasst worden, bei denen 242 Beamtinnen und Beamte verletzt wurden, 37 mehr als im Jahr 2020. In der PKS 2021 sind 26 Übergriffe auf Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten verzeichnet. 44 Helferinnen und Helfer wurden hierdurch zum Opfer bei diesen Straftaten. Insgesamt sind im letzten Jahr 12 Helfende mehr betroffen, die Geschädigte z.B. von Körperverletzungen, Bedrohungen oder Nötigungen waren.

Michael Pientka abschließend: „Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Kolleginnen und Kollegen anderer Blaulichtorganisationen sind mit viel Engagement für die Bürgerinnen und Bürger im Einsatz unterwegs. Sie gehen, wenn es notwendig ist, bereitwillig große Risiken für ihre eigene Gesundheit ein. Jeder Übergriff auf Rettungs- und Einsatzkräfte ist verwerflich, für mich unverständlich und nicht zu akzeptieren. Ich bin sehr erleichtert, dass wir in der Region Braunschweig im vergangenen Jahr keine schwer oder tödlich verletzten Einsatzkräfte zu beklagen hatten.“

Foto: oh/Polizei Braunschweig

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