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In der kommenden Saison spielt Eintracht Braunschweig wieder in der 2. Fußball-Bundesliga.

Nach zweijähriger pandemiebedingter Pause testete die Eintracht wieder direkt vor der Haustür – hier Maurice Multhaup (l.) beim 12:0-Kantersieg bei Bezirksligist FC Wenden.

In der kommenden Saison spielt Eintracht Braunschweig wieder in der 2. Fußball-Bundesliga. Nach dem direkten Wiederaufstieg und den anschließenden Aufstiegs-Feierlichkeiten mit den Fans befinden sich die Eintracht-Profis derzeit in der harten, schweißtreibenden Vorbereitung auf die neue Zweitliga-Saison.

Noch bastelt die sportliche Leitung eifrig am BTSV-Kader für die Mission „Klassenerhalt“ – bis zum Saisonauftakt gegen den Hamburger SV am 16./17 Juli im Eintracht-Stadion sollte dieser jedoch komplett sein.
Alles, nur nicht absteigen – nach der Rückkehr in die zweite Liga wollen die Eintracht-Verantwortlichen das Schreckensszenario aus der letzten Zweitliga-Spielzeit unbedingt verhindern: Den direkten Wiederabstieg. Erinnerungen an 2021 werden wach, als das Bundesliga-Unterhaus für die Blau-Gelben nach nur einer Saison wieder Geschichte war und der direkte Wiederabstieg in Liga 3 erfolgte. Zwei Punkte fehlten damals, um sich in die Relegation zu retten. Doch allgemein hatten die Löwen über die gesamte Zweitliga-Saison nur selten zu überzeugen gewusst.

Mit dem schlechtesten Liga-Sturm war damals nichts auszurichten. Damit die 2. Liga nun 2022/2023 nicht zur fast unlösbaren Aufgabe wird, muss und will die Eintracht den Kader aufrüsten. Anders als nach dem Zweitliga-Aufstieg 2020 wollen die Verantwortlichen den Kader diesmal jedoch nicht komplett umbauen, sondern nur gezielt verstärken. Das Grundgerüst beim Zweitliga-Aufsteiger steht, doch „ein wenig mehr Qualität im Kader“ wünscht sich Chef-Trainer Michael Schiele. So setzte Eintracht-Sportdirektor Peter Vollmann in den Wochen nach dem Wiederaufstieg auch ununterbrochen alles daran, den BTSV-Kader für die höhere Liga vorzubereiten und zweitligatauglich zu machen. Dazu forschen die Löwen in allen Mannschaftsteilen nach neuen Profis.

Letztlich spielt auch der finanzielle Faktor dabei eine große Rolle. „Finanziell sind wir gesund und müssen daher auch ein Stückweit das Risiko erhöhen, wenn wir uns langfristig in der 2. Bundesliga etablieren wollen“, machte Vollmann im Vorfeld deutlich, die wirtschaftlichen Mittel des Traditionsklubs durchaus ausschöpfen zu wollen. Bei der Suche nach Neuzugängen hat Sport-Geschäftsführer Vollmann ein genaues Profil der gewünschten Spieler vor Augen und klare Vorstellungen. „Zusätzlich zu den aktuellen Spielern sind wir auf der Suche nach Verstärkungen, die auch in der 2. Bundesliga bestehen können. Es müssen Spieler sein, die ihre Qualitäten in der 2. Liga bereits unter Beweis gestellt haben, um sicherzustellen, dass wir den Klassenerhalt auch schaffen können.“

Auch Trainer Schiele war nach dem Aufstieg klar: „Wir brauchen noch mehr Qualität. Für den Aufwand, den wir betrieben haben, hätte der eine oder andere mehr da sein können. Wir sind laufend dabei, hoffentlich tut sich noch was.“ Übungsleiter Schiele plant mit maximal 24 Feldspielern. Sportchef Vollmann und Coach Schiele suchen vor allem noch mehrere Verstärkungen für den Angriff und das offensive Mittelfeld. Besonders groß ist der Bedarf auf den beiden Flügelpositionen, für die aktuell nur Maurice Multhaup, der seinen auslaufenden Vertrag kürzlich bis 30. Juni 2024 verlängert hat, und Enrique Peña Zauner zur Verfügung stehen.

Als Neuverpflichtungen konnten bisher der 23-jährige Torhüter Ron-Thorben Hoffmann vom FC Bayern München, der 30-jährige Innenverteidiger und Rückkehrer Saulo Decarli vom VfL Bochum, der 24-Jährige Linksverteidiger Anton Donkor vom SV Waldhof Mannheim (alle mit Verträgen bis 2024 ausgestattet) in der Löwenstadt begrüßt werden sowie der bislang nur ausgeliehene 22-jährige Angreifer Luc Ihorst vom SV Werder Bremen, den die Löwen nun fest verpflichtet haben (Vertrag ebenfalls bis 2024). Dazu bleiben der 28-jährige Abwehrspieler Michael Schultz und der 24-Jährige Innenverteidiger Philipp Strompf weiterhin Teil der Mannschaft von Trainer Michael Schiele, die beide ihre auslaufenden Verträge um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2023 verlängert haben. Verabschiedet wurden nach dem Zweitliga-Aufstieg gleich acht Spieler: Iba May, Lasse Schlüter, Julian Bauer, Fabrice Hartmann, Jomaine Consbruch, Sebastian Müller und auch Fan-Liebling Martin Kobylanski (zu 1860 München) gehören in der kommenden Saison nicht mehr zum Kader der Löwen.

„Die Vorfreude ist groß und die Euphorie, die wir hier vor Wochen erlebt haben, müssen wir mitnehmen. Wir können jetzt auf mehr aufbauen, als zum selben Zeitpunkt im vergangenen Jahr“, ließ der 44-jährige Coach Stand Mitte Juni verlauten. Jetzt geht es darum, den Löwen-Kader in Form zu bringen, weiter punktuell zu verstärken, die bisherigen Neuzugänge ins Team zu integrieren und das Spielsystem für den angestrebten Klassenerhalt in der 2. Bundesliga zu verfeinern. „Wir werden in der 2. Liga sehr gefordert sein. Wir müssen in der Vorbereitung sukzessive weiterarbeiten und unsere Schritte machen. Ich freue mich auf geile Spiele, volle Stadien und eine Mannschaft, die ihre DNA auch wieder finden wird“, blickt Fußballlehrer und Ex-Profi Schiele zuversichtlich und mit Vorfreude auf die kommende Zweitliga-Saison. Die neue Spielzeit 2022/2023 startet für Eintracht Braunschweig am 16. oder 17. Juli mit einem Heimspiel gegen den letztjährigen Relegations-Teilnehmer Hamburger SV im Stadion an der Hamburger Straße. „Ein absoluter Aufstiegsaspirant und ein kleiner Geheimfavorit, der sich seit vielen Jahren nicht nur etabliert, sondern immer weiter nach oben gearbeitet hat, bedeuten für uns definitiv gleich mal zwei Top-Gegner zum Saisonstart. So wissen wir zum Einstieg direkt, wo wir stehen und was uns in den kommenden Monaten in der 2. Bundesliga erwartet. Wir freuen uns auf einen spannenden Auftakt in die neue Spielzeit mit hoffentlich voller Hütte bei uns im Stadion“, wird der gebürtige Heidenheimer Schiele auf der Eintracht-Vereinsseite zitiert.

Bevor es aber wieder um Punkte geht, stehen für die Löwen-Profis erst einmal harte Trainingswochen und zahlreiche Testspiele auf dem Programm. So absolvierten die Eintracht-Kicker nach zweijähriger pandemiebedingter Pause unter anderem Mitte Juni wieder zwei Testspiele direkt vor der Haustür und feierte deutliche Siege beim Bezirksligisten FC Wenden (12:0) sowie anlässlich des 100-jährigen Vereinsjubiläums des Polizei SV Braunschweig einen 16:0-Erfolg im kleinen Polizeistadion beim Team aus der Kreisklasse. Der erste richtige Härtetest wartet am 6. Juli (18:00 Uhr) auf die Blau-Gelben, wenn Bundesligist und Europapokal-Teilnehmer Union Berlin im Eintracht-Stadion zu Gast ist. Ein echter Hochkaräter rund zehn Tage vor dem Saisonstart.

Drei Tage später (9. Juli) testen die Niedersachsen gegen einen großen Namen, der nach 15 langen Jahren endlich wieder zurück im Profi-Fußball ist – Traditionsklub Rot-Weiss Essen. Anstoß der Begegnung gegen den Drittliga-Aufsteiger aus dem Ruhrpott ist um 15:30 Uhr im Elmstadion in Schöningen. Nur einen Tag später (Sonntag, 10. Juli) lässt der frischgebackene Zweitligist den „Tag der Eintracht“ wieder aufleben. Das Fan-Fest war zwei Jahre lang der Pandemie zum Opfer gefallen, findet nun wieder rund um das Stadion statt.
Nach den ersten beiden Zweitliga-Partien trifft Eintracht dann in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals am Sonntag, 31. Juli, um 18:00 Uhr an der Hamburger Straße auf den Erstligisten Hertha BSC. „Mit der Hertha haben wir einen etablierten Bundesligisten zu Gast in unserem Eintracht-Stadion, es ist für uns ein attraktives Los. Wir hoffen, unseren Fans ein Fußball-Fest bieten zu können und freuen uns auf eine tolle Atmosphäre und auf einen echten Pokal-Fight“, kommentierte Chef-Coach Schiele die Pokal-Auslosung. Die „Alte Dame“ aus der Hauptstadt Berlin konnte sich in der abgelaufenden Saison den Bundesliga-Klassenerhalt erst in zwei dramatischen Relegations-Spielen gegen den HSV sichern.

In der kommenden Saison spielt Eintracht Braunschweig wieder in der 2. Fußball-Bundesliga.

Rückkehr zur Eintracht: Der Schweizer Saulo Decarli (r.) lief bereits von 2014 bis 2017 mit dem roten Löwen auf der Brust auf.

In der kommenden Saison spielt Eintracht Braunschweig wieder in der 2. Fußball-Bundesliga.

Neu in den blau-gelben Farben: Anton Donkor, gebürtiger Göttinger und als Linksverteidiger vorgesehen, kommt vom SV Waldhof Mannheim in die Löwenstadt.

Fotos: oh/Eintracht

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