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Dem Busdepot der BSVG steht eine große Veränderung bevor: Bald schon sollen dort im großen Stil Elektrobusse fahren.

BSVG-Geschäftsführer Jörg Reincke (von links) stellt Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum und dem Ersten Stadtrat Christian Geiger die Pläne zur Elektrifizierung der Busflotte der BSVG vor.

Dem Busdepot der Braunschweiger Verkehrs-GmbH (BSVG) steht eine große Veränderung bevor: Bald schon sollen dort im großen Stil Elektrobusse täglich vom Betriebsgelände rollen und einen noch nachhaltigeren ÖPNV in der Löwenstadt gewährleisten.

Genau der richtige Zeitpunkt für Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum, sich im Rahmen seiner Sommertour gemeinsam mit dem Ersten Stadtrat Christian Geiger darüber zu informieren, wie die Elektromobilität der BSVG-Busflotte auf dem Betriebshof am Lindenberg Einzug halten soll. „Auf unserem Weg zur klimaneutralen Stadt bis 2030 spielt der ÖPNV eine große Rolle. Es freut mich, dass nun aus langfristiger Planung konkrete Schritte erwachsen, die Fortschritte sind ein großer Erfolg“, betonte Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum bei der Begrüßung auf dem Busbetriebshof.

Zunächst stand am 1. September der Betriebshof selbst im Fokus. Bereits seit 2018 wird hier gebaut. Die 2020 fertiggestellte Werkstatt ist beispielsweise bereits mit Hochständen für die Arbeiten an Elektrobussen vorbereitet. „Bei unserem BusPort – den Abstellhallen – mussten wir die Planungen anpassen“, erklärte Jörg Reincke, Geschäftsführer der BSVG, der dies mittels alter und aktueller Baupläne veranschaulichte. Ursprünglich war ein großer BusPort geplant. Mittlerweile sind daraus drei einzelne geworden. „Ein ganz wesentlicher Grund hierfür ist der Brandschutz. Es haben sich nach Bränden in Abstellhallen anderer Verkehrsbetriebe richtigerweise die Vorgaben geändert“, führte Reincke aus. „Durch Brandabschnitte sind wir für den Ernstfall vorbereitet und halten den Schaden in Grenzen.“

In die Planungen integriert ist zudem auch die Ladeinfrastruktur, mithilfe derer die künftigen E-Busse der BSVG mit 100% Ökostrom geladen werden. Die BusPorts sollen dabei auch selbst ihren Teil zur nachhaltigen Stromerzeugung beitragen. Rund 12.900 qm Dachfläche stehen für PV-Anlagen zur Verfügung. Ob die BSVG diese Anlagen selbst betreiben kann oder dies über einen Partner erfolgt, wird derzeit noch untersucht
„Wir müssen diese Flächen auf unserem Weg zur Klimaneutralität bis 2030 bestmöglich nutzen. Der Solarstrom direkt von den Dächern des Busbetriebshofs für unsere Elektrobusse fügt sich bestens in ein stimmiges Konzept für nachhaltige Mobilität in Braunschweig ein“, freute sich Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum.
Apropos Elektrobusse: Nach Erhalt des Förderbescheids vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr nimmt nun auch die Beschaffung der neuen Gefährte konkrete Formen an. Nach derzeitiger Planung sollen 4 E-Busse 2023 in Braunschweig ankommen. Es folgen voraussichtlich 2024 weitere 24 E-Busse und 2025 noch einmal 22. „Mit diesen 50 Fahrzeugen wäre dann rund ein Drittel unserer Fahrzeugflotte elektrisch unterwegs“, erläuterte Jörg Reincke, der anschließend auf die bereits drei erfolgten Tests mit E-Bussen in Braunschweig einging. „Am Ende konnten wir jeweils ein positives Fazit ziehen. Wir haben außerdem wichtige Erfahrungen für den Einsatz von Depotladern sammeln können.“

Depotlader sind mit großen Batterien versehen und werden – wie es der Name sagt – im Depot aufgeladen. Zwischenladungen unterwegs fallen hier nicht an. Diese E-Busse werden bei der Beschaffung den Auftakt machen. Insgesamt wird schon bei der Beschaffung bis 2025 ein Mix aus Depot- und Gelegenheitsladern angestrebt. Die BSVG präsentierte ihrem Besuch erste Pläne, auf welchen Linien sich ein Ersteinsatz der Elektrobusse anbietet.

Dem Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum und dem Ersten Stadtrat Christian Geiger wurde anschließend vorgestellt, welche Kriterien bei der Ausschreibung der Elektrobusse eine Rolle spielen. Denn neben technischen Aspekten etwa zur Reichweite und Batterie gibt es noch weitere Vorgaben. Die Umweltverträglichkeit mit Blick auf Klimatisierung und Heizung, Fahrgastkomfort und insbesondere Barrierefreiheit sind beispielsweise Anforderungen an die neuen Elektrobusse.
Im Rahmen der Sommertour wurde also ein Blick in die Zukunft geboten, wie Elektromobilität bei den Bussen der BSVG, auf dem Busbetriebshof und auf Braunschweigs Straßen künftig aussehen wird. Abschließend wurde ihm präsentiert, was sich aktuell bei dem Verkehrsunternehmen tut: Nach einer Betriebshofführung ging es noch einmal im Induktivlader vom Hersteller Hess über das Gelände – dieses neuste Mitglied der emil-Familie hat die BSVG aus Mannheim übernommen. „Ein schöner Abschluss eines wirklich sehr aufschlussreichen Besuchs. Hier auf dem Betriebshof wird eine wichtige Grundlage für die Verkehrswende und die Mobilität der Zukunft in Braunschweig geschaffen“, so der Oberbürgermeister.

Dem Busdepot der BSVG steht eine große Veränderung bevor: Bald schon sollen dort im großen Stil Elektrobusse fahren.

Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum erkundigt sich über die neuen Planungen des Busbetriebshofs, die insbesondere aus Brandschutzgründen nun drei BusPorts, also Abstellhallen für die Fahrzeuge, vorsehen.

Fotos: oh/BSVG

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