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Am 1. Februar im Roten Saal des Schlosses

Eine Annäherung an Wilhelm Leuschner, Politiker und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, steht am Mittwoch, 1. Februar ab 19 Uhr im Roten Saal, Schlossplatz 1, im Fokus. Zu sehen ist das Stück „Die Vermessung der Demokratie“ von und mit Jan Uplegger. Jan Uplegger (Schauspiel), Yumiko Tsubaki (Violine) und Maria Hinze (Klavier) zeigen in ihrer Inszenierung auf, wie unter der Herrschaft der Nationalsozialisten ein einzelner Mann ohne die heutigen Möglichkeiten der digitalen Kommunikation ein ganz Deutschland umfassendes Netzwerk aufbaute. In einer Collage aus größtenteils noch unveröffentlichten Originaldokumenten, verbunden mit Kompositionen für Violine und Klavier, fügen sie das Bild einer beeindruckenden Persönlichkeit zusammen. Der Eintritt an der Abendkasse beträgt 15 €, ermäßigt 7,50 €.

Wer war Wilhelm Leuschner? Und wie ist Widerstand in einer allumfassenden Diktatur möglich?  Wilhelm Leuschner wurde am 15. Juni 1890 in Bayreuth geboren und am 29. September 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Im Schatten des militärischen Widerstands um Stauffenberg war während  der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft deutschlandweit eine gewerkschaftsnahe Untergrundbewegung aktiv, ohne die ein Umsturzversuch nicht hätte begonnen werden können. Wilhelm Leuschner war der Kopf dieser Untergrund-Gewerkschaft während der NS-Diktatur. Er war für den Fall eines geglückten Hitler-Attentats als Vizekanzler vorgesehen. In Verbindung mit dem militärischen Widerstand um die Männer des 20. Juli 1944 und anderen freiheitlichen Gewerkschaftern plante er eine Einheitsgewerkschaft. Er schuf damit auch die Grundlage des heutigen DGB. Schon als populärer hessischer Innenminister 1928 bis zu seinem erzwungenen Rücktritt 1933 gehörte er zu den engagiertesten und lautstärksten Verteidigern der deutschen Demokratie gegen den aufkommenden Nationalsozialismus.

Foto: oh/© Veranstalter

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