Eine von zehn Betrugstaten erfolgreich.
Am vergangenen Freitag häuften sich im Braunschweiger Stadtgebiet zum wiederholten Male sogenannte Schockanrufe. Das Vorgehen der Täter war dabei immer gleich. Überwiegend lebensältere Personen erhielten einen Anruf von einer unbekannten Telefonnummer. Am Apparat meldete sich eine weinerliche weibliche Stimme und berichtete jeweils davon, dass sie selbst oder ein enger Verwandter einen Verkehrsunfall mit tödlichen Folgen verursachte habe. Anschließend wurde das Telefonat einen unechten Mitarbeiter des Amtsgerichts übergeben, der für die Freilassung aus der Untersuchungshaft eine Kaution forderte. In 9 Fällen blieb es glücklicherweise nur beim Versuch. Hervorzuheben ist dabei ein Fall aus Querum. Ein 89-jähriger Braunschweiger wollte in einer Bankfiliale am Westfalenplatz einen hohen Geldbetrag abheben, um die angebliche Kautionssumme zu bezahlen. Die Mitarbeiterin aus der Filiale erkannte den Betrug, informierte die Polizei und verhinderte so, dass es zu einer Vollendung der Straftat kam.
Bei einem Betrug waren die Täter erfolgreich. Eine 90-jährige Seniorin aus dem Stadtteil Bebelhof übergab nach einem gleich gelagerten Anruf Schmuck in vierstelligem Wert an eine Abholerin. Erst im Nachgang stellte sich der Betrug heraus, als die Dame einen Anruf ihrer tatsächlichen Schwiegertochter erhielt.
Die Polizei weist an dieser Stelle darauf hin, dass in Deutschland keine Geldabholungen durch Polizei oder Mitarbeiter der Justizbehörden stattfinden. Bei Anrufen dieser Art ist immer Misstrauen geboten und sollte immer über Anruf bei der Polizei (Notruf: 110) überprüft werden. Es wird ausdrücklich davon abgeraten Geld oder Wertsachen zu übergeben oder fremde Personen in die Wohnräume zu lassen.
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