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Braunschweigs digitaler Zwilling liefert umfangreiche Daten zur Stadtentwicklung

Nach dem ersten 3D-Stadtmodell stellt die Stadtverwaltung jetzt den Digitalen Basiszwilling der Stadt Braunschweig als nächste Stufe der digitalen Vernetzung in der Stadtgesellschaft unter https://braunschweig.virtualcitymap.de zur Verfügung.
Übersicht digitaler Basiszwilling.

Nach dem ersten 3D-Stadtmodell stellt die Stadtverwaltung jetzt den Digitalen Basiszwilling der Stadt Braunschweig als nächste Stufe der digitalen Vernetzung in der Stadtgesellschaft unter https://braunschweig.virtualcitymap.de zur Verfügung.

Konkret handelt es sich dabei um eine Weiterentwicklung des 3D-Stadtmodells zu einem Digitalen Zwilling mit dem Anspruch, auf Basis der Stadtgeometrie (Geodaten) die wichtigsten Informationen der Stadtgesellschaft zu vereinen, zu visualisieren und mit anderen Quellen in Beziehung zu setzen. Für alle Bereiche der Stadtentwicklung – Städtebau, Hoch- und Tiefbau, Mobilität oder Klimaanpassung – steht somit ein Instrument zur datenbasierten Steuerung und Entscheidungsfindung bereit.

Unter Berücksichtigung des Datenschutzes bietet der Digitale Basiszwilling in seinem frei zugänglichen Bereich eine moderne Plattform für die gesamte Stadtgesellschaft, auf der Entwicklungen, Entscheidungen und Informationen der Stadt nachvollzogen werden können. Gleichzeitig dient er als Schnittstelle zu weiteren städtischen Plattformen wie beispielsweise dem Geoportal oder dem Sensordashbord der Stadt Braunschweig. Was ist neu im Vergleich zum ersten 3D-Stadtmodell? Die Benutzeroberfläche und Menüführung wurden modernisiert, um die Bedienung intuitiver und die „Klickwege“ kürzer zu machen. Legendenfenster sind jetzt direkt mit der Themenauswahl verknüpft. Für zunächst einfache Analysen und Simulationen stehen den Nutzerinnen und Nutzern verschiedene Tools zur Verfügung. So lassen sich beispielsweise die Ergebnisse frei generierter Höhenprofile oder auch virtuelle Kameraflüge aus dem Zwilling exportieren.

Hinsichtlich der Inhalte hat sich ebenfalls vieles getan. Neben der Aktualisierung und Erweiterung der Inhalte sind jetzt viele Daten dienstbasiert im Basiszwilling hinterlegt. Die Aktualität wird damit deutlich gesteigert. Ganz neu ist das fotorealistische 3D-Mesh inklusive Sachinformationen. Die Nutzerinnen und Nutzer können diese durch Klick auf den „I-Button“ abfragen. Weiterhin wurde die Verknüpfung mit Open Street Map eingeführt. Werden Daten und Inhalte dort geändert, zieht der Basiszwilling automatisch nach (z.B. Geschäftszeiten eines Cafés).Technisch basiert der Basiszwilling teilweise auf Open-Source-Technologie. Mithilfe sogenannter Open-API-Spezifikationen stehen standardisierte Schnittstellen zur Verfügung, die zukünftig eine softwareunabhängige Nutzung und Verarbeitung der Daten ermöglichen. So laufen in der verwaltungsinternen Version schon jetzt viele Prozesse vollautomatisiert, sodass eine Datenänderung, z.B. in der Gebäudedatenbank, in kürzester Zeit auch im Zwilling aktualisiert ist.

Die Abteilung Geoinformation arbeitet stetig an der Bereitstellung neuer Datenquellen für Verwaltung und Stadtgesellschaft. So ist u.a. die flächendeckende Bereitstellung KI-generierter Bäume geplant. Auch wird weiter an der Visualisierung von Grafiken und Tabellen gearbeitet. Über die bereits jetzt mögliche Live-Datenanzeige hinaus sollen Sensordaten zukünftig grafisch aufgearbeitet und in Bezug zu anderen Informationen gesetzt werden. An der Möglichkeit eines barrierefreien Downloads der Daten wird ebenfalls gearbeitet.
Der Digitale Basiszwilling soll in seinen kommenden Ausbaustufen einen Großteil der vorhandenen Informationen visualisieren, simulieren, in Beziehung setzen und wissensbasierte Entscheidungsgrundlagen ermöglichen. In der Vorstellung der aktuellen Entwicklung zu Urbanen Digitalen Zwillingen wird derzeit davon ausgegangen, dass es nicht nur den einen Digitalen Zwilling einer Stadt geben wird. Vielmehr wird es im Zusammenspiel mit einem umfangreichen Basiszwilling auch projekt- und themenbezogene, zeitlich oder räumlich begrenzte digitale (Fach)Zwillinge geben, die auf spezielle Frage- oder Aufgabenstellungen abgestimmt sind.

Grundlage für diese digitale Vernetzung und Bereitstellung von Daten in der urbanen Zwillingswelt ist eine moderne und leistungsstarke Infrastruktur, eine urbane Datendrehscheibe, die die verschiedensten Daten aus Verwaltung und Gesellschaft unter Berücksichtigung des Datenschutzes standardisiert und digital verfügbar macht.

Ein Konzept für eine solche urbane Datenplattform für die Stadt Braunschweig wird aktuell unter Federführung der Abteilung Geoinformation des Fachbereichs Stadtplanung erarbeitet. Der jetzt parallel veröffentlichte Digitale Basiszwilling stellt dabei nicht nur die Ausgangsituation für die weitere Entwicklung dar – quasi Stufe eins – sondern bietet schon jetzt eine große Themenvielfalt und aktive Visualisierungsmöglichkeiten.

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Profil Theaterpark Museumspark.

Fotos: oh/© Stadt Braunschweig