Im Jahr 2031 begeht die Stadt Braunschweig das 1000-jährige Jubiläum ihrer Ersterwähnung.
Dieses Jubiläum nimmt das Stadtarchiv zum Anlass, sich im Rahmen von Tagungen und Publikationen intensiver der Stadtgeschichte zu widmen. Die zweitägige wissenschaftliche Tagung „1031 ǀ 2031 – Tausend Jahre Braunschweig. Von der Stiftsschule zur Stadt der Wissenschaft“ findet für alle historisch Interessierten am Donnerstag, 24. Oktober (9 bis 19 Uhr) und Freitag, 25. Oktober (9.30 bis 13 Uhr) im Roten Saal des Schlosses, Schlossplatz 1, 3. OG, statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung per E-Mail, Post oder Fax oder an Stadt Braunschweig, Stadtarchiv, Schlossplatz 1, 38100 Braunschweig, Fax: 0531 / 470 47 25, E-Mail: stadtarchiv@braunschweig.de. Das Tagungsprogramm ist zu finden unter www.braunschweig.de/kultur/
„Jeder hat das Recht auf Bildung“, schrieb die Generalversammlung der Vereinten Nationen 1948 in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte fest. Dass das nicht immer so war, zeigt ein auch Blick auch in die Braunschweiger Stadtgeschichte. Und selbst wenn der Zugang zu Bildung zunächst nicht jedem möglich war, so haben Bildung und Forschung und ihre Institutionen und Einrichtungen doch die Entwicklung der Stadtgesellschaft, das Stadtbild und den Werdegang der Stadt beeinflusst.
Die Stadt Braunschweig kann als ein Ort institutionalisierter Bildung und Bildungsvermittlung begriffen werden, sie beheimatet unterschiedliche Formen von Bildungs- und Forschungseinrichtungen und ist heute ein überregional bedeutendes Bildungszentrum. Im Rahmen der Tagung wird nach den Faktoren gefragt, die für die Entwicklung von den ersten Stiftsschulen bei St. Blasii und St. Cyriaci im 12. Jahrhundert bis zur Stadt der Wissenschaft im frühen 21. Jahrhundert bestimmend waren. In den unterschiedlichen Vorträgen werden die Entwicklung des Schul- und Hochschulwesens, der Bildungs- und Wissenslandschaft sowie der Verlagsstandort Braunschweig thematisiert. Weiterhin werden die Akteurinnen und Akteure von Bildung und Bildungsvermittlung in den Blick genommen, etwa Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler, Professorinnen und Professoren, Studierende, Forschende und andere Expertinnen und Experten in bildungsorientierten Berufen.
Darüber hinaus ist die Stadt ein Raum verdichteten Wissens, das durch institutionelle wie außerinstitutionelle Bildung in den unterschiedlichsten Bereichen der Stadtgesellschaft erworben und ausdifferenziert wird. Hier rücken andere Themen in den Blickpunkt, etwa Fragen nach dem Transfer und der Zirkulation von Wissen, nach der Verknüpfung des Wissens mit der Stadtwirtschaft oder nach den Praktiken der Aneignung und Weitergabe außerinstitutionellen Wissens. Laut dem EU-Statistikamt zählt Braunschweig heute in Deutschland zu den Städten mit dem höchsten Beschäftigtenanteil in der Forschung und Entwicklung und ist bei den Ausgaben in diesem Bereich, gemessen am regionalen Bruttoinlandsprodukt, sogar eine der führenden Regionen in ganz Europa. Damit nimmt Braunschweig weltweit einen Spitzenplatz ein. Im öffentlichen Abendvortrag untersucht Prof. Christian Kehrt von der TU Braunschweig, wie sich die Stadt als Zentrum von Wissenschaft und Forschung im 20. Jahrhundert entwickelt hat.
Foto. oh/© Stadtarchiv Braunschweig