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Die AWO in Niedersachsen befürwortet die Einführung der elektronischen Fußfessel für Gewalttäter

Für den Schutz vor häuslicher Gewalt, der insbesondere Frauen ausgesetzt sind, braucht es wirksame Maßnahmen.

Die AWO Niedersachsen Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) begrüßt daher ausdrücklich die von Landesinnenministerin Daniela Behrens geplante Ausweitung des Gesetzes zur Nutzung elektronischer Fußfesseln für Gewalttäter.

„Als AWO sehen wir uns in der Verantwortung, insbesondere die Sicherheit und den Schutz von Frauen zu stärken – und hier ist die elektronische Fußfessel ein bedeutendes Instrument, wenn wir uns das spanische Vorbild anschauen“, erklärt Rifat Fersahoglu‑Weber, Geschäftsführer der AWO Niedersachsen Landesarbeitsgemeinschaft und Vorstandsvorsitzender des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig e. V. „Häusliche Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem mit verheerenden Folgen – der Schutz Betroffener hat höchste Priorität. Die Fußfessel kann als weiterer Baustein im Gesamtkomplex einen wichtigen Beitrag dazu leisten.“
Die Relevanz dieses Instruments wird insbesondere im Kontext der sozialen Unterstützungsarbeit deutlich. Viele AWO-Einrichtungen erleben hautnah, wie wichtig es ist, präventive Maßnahmen mit konsequenter Hilfe­durchsetzung zu verknüpfen. Der Einsatz elektronischer Fußfesseln bietet die Möglichkeit, Täter gezielt zu überwachen und Betroffene zu entlasten.

Dennoch: „Die Fußfessel darf kein Ersatz für psychosoziale Hilfen sein. Sie muss flankiert sein von Beratungsangeboten, Gewaltschutzprogrammen und einem weitreichenden Netz an Unterstützungsleistungen – insbesondere für Frauen, die Gewalt erleben“, so Fersahoglu-Weber.
Träger wie die AWO brauchen verbindliche Ressourcen, um Betroffene umfassend zu schützen – etwa für Begleitungs- und Beratungsleistungen, Frauenhäuser und weitere Schutzräume sowie die unmittelbare Intervention bei Gefährdung. Deshalb muss es Priorität haben, das vom Bund beschlossene neue Gewalthilfegesetz zügig in Niedersachsen umzusetzen und Finanzierungen zur Hilfe Betroffener den tatsächlichen Bedarfen anzupassen.
Mehr auch unter: www.awo-bs.de 

Foto: oh/adobe stock