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Vom reformierten Strafvollzug im Freistaat Braunschweig zum Strafvollzug im Nationalsozialismus

Vom reformierten Strafvollzug im Freistaat Braunschweig zum Strafvollzug im Nationalsozialismus.
Otto Sämann, Wachmeister in Wolfenbüttel von 1925 bis 1959.
Zu dem Thema „Vom reformierten Strafvollzug im Freistaat Braunschweig zum 

Strafvollzug im Nationalsozialismus“ referiert Arnulf Heinemann am Donnerstag, 16. und Sonntag, 19. Oktober, jeweils um 15 Uhr in der Kleinen Dornse, Altstadtrathaus, Altstadtmarkt 7.

Der Eintritt ist frei. Exponat des Monats ist das Foto eines Wachmeisters, der in der Strafanstalt Wolfenbüttel von 1925 bis 1959 tätig war.

Der Vortrag beleuchtet die Strafanstalt in Wolfenbüttel und die Verlagerung vom reformierten Strafvollzug im Freistaat Braunschweig zum Strafvollzug im Nationalsozialismus. Im Jahre 1923 wurde Dr. Gustav Weiß (SPD) Leiter der Strafanstalt. Als Vertreter eines humanen Strafvollzuges setzte er sich für viele Reformen ein, so für ein Besuchsrecht, die Erlaubnis, Zeitungen zu abonnieren, und fachärztliche Behandlungen. Nach der Entlassung von Dr. Weiß im Jahr 1933 durch die Nationalsozialisten wurde diese Entwicklung gestoppt. Im Zuge der Justizverbrechen des Reichsjustizministeriums waren nunmehr Juden, Kommunisten und verschleppte Justizgefangene aus ganz Europa inhaftiert. Einige Rechte blieben den Gefangenen erhalten, so das Besuchsrecht. Zeitzeugen sprachen von einem vergleichsweise gemäßigten Strafvollzug. Mit Hilfe von Zeitzeugenberichten wird auch an die frühere Strafanstalt im Braunschweiger „Rennelberg“ erinnert.

Foto: oh/©  NLA Standort Wolfenbüttel (Fotograf unbekannt)