
Eine kunstvoll geschwungene Handschrift, leuchtend rote Siegel
und die Unterschrift von Herzog Carl I.: Die im Haus am Löwenwall des Städtischen Museums (Steintorwall 14) seit Neuestem präsentierten historischen Urkunden aus dem 18. Jahrhundert sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern haben auch eine besondere historische Bedeutung.
Museumsdirektor Peter Joch: „Wir sind sehr dankbar, dass uns Nachkommen der Unternehmerfamilie Stobwasser dreizehn Dokumente aus der Firmengeschichte der berühmten Lackwarenmanufaktur als Dauerleihgabe anvertraut haben. Die Objekte illustrieren die ganze Firmengeschichte von der Ansiedlung in Braunschweig im Jahre 1763 bis zum Firmenjubiläum 1863“.
Die fragilen Schriftstücke dürfen nur eine begrenzte Zeit dem Licht ausgesetzt werden. Sammlungskurator Dr. Andreas Büttner erläutert: „Wir haben deshalb eine Ausstellungsreihe entwickelt, bei der thematisch zusammengehörende Dokumente für eine kürzere Zeit gezeigt werden.“ Den Anfang machen vier Schriftstücke Herzog Carl I., die die Phase der Firmengründung beleuchten. Sie dokumentieren, welche Privilegien dem Unternehmen gewährt wurde, so Steuerbefreiung, freies Bürgerrecht, partielle Erstattung der Umzugskosten und die Überlassung von Immobilien.Ein besonderer Becher ergänzt nun ebenfalls die Dauerausstellung der Lackkunstsammlung des Hauses am Löwenwall.
Andreas Büttner: „Derartige Becher aus Papiermaché wurden von der Manufaktur Stobwasser in hoher Stückzahl hergestellt. Doch unser Becher repräsentiert mit seiner Schildpatt imitierenden Oberfläche, der vergoldeten Innenseite und dem Monogramm „A“‚ die teure Luxusversion, die sich nur eine betuchte Kundschaft leisten konnte. Von diesen haben sich nur ganz wenige Exemplare erhalten.“
Die Lackwarenmanufaktur Stobwasser wurde 1763 in Braunschweig begründet. Sie produzierte eine große Bandbreite an Gebrauchsgegenständen von Pfeifenköpfen und Tabaksdosen bis hin zu Tabletts und Kerzenleuchtern, deren zumeist kunstvoll bemalte Oberflächen mit einem neuartigen Bernsteinlack überzogen wurden. Das Städtische Museum Braunschweig besitzt die umfangreichste museale Sammlung derartiger Objekte.
Die Lackwarenmanufaktur Stobwasser wurde 1763 in Braunschweig begründet. Sie produzierte eine große Bandbreite an Gebrauchsgegenständen von Pfeifenköpfen und Tabaksdosen bis hin zu Tabletts und Kerzenleuchtern, deren zumeist kunstvoll bemalte Oberflächen mit einem neuartigen Bernsteinlack überzogen wurden. Das Städtische Museum Braunschweig besitzt die umfangreichste museale Sammlung derartiger Objekte.
Foto: oh/© Dirk Scheren / Stadt Braunschweig
