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Lebenskompetenz stärken: Programm fördert psychische Gesundheit Jugendlicher

In Braunschweiger Schulen soll ab 2024 das Projekt „Psychische Gesundheit und Wohlbefinden an Schulen“ umgesetzt werden. Der Rat hat die Einführung gestern beschlossen. Es sind Gesamtkosten von 216.000 Euro angesetzt, von denen die Stadt 63.000 Euro trägt. Mit Einführung des Projektes reagiert die Stadt auf die Ergebnisse der stadtweiten Befragung von Schülerinnen und Schülern weiterführender Schulen im Rahmen des Projektes „Communities that Care – CTC“. Aufgrund der Datenlage besteht großer Handlungsbedarf um der Entwicklung depressiver Symptome präventiv entgegenzuwirken.

Im ersten Schritt werden im Januar 2024 Landesschulsozialarbeiterinnen und -sozialarbeiter sowie andere pädagogische Fachkräfte darin geschult, das Präventivprogramm „LARS & LISA“, mit 14- bis 16-jährigen Jugendlichen ab Februar im Klassenverband durchzuführen. Das Programm ist Teil der „Grünen Liste Prävention“, der Empfehlungsliste evaluierter Präventionsprogramme des Landespräventionsrats Niedersachsen.

Ziel des Programms ist es, durch die Förderung von Emotionsregulation, lösungsorientiertem Denken und sozialer Verbundenheit die Lebenskompetenz der Jugendlichen zu stärken. Ab der zweiten Jahreshälfte 2024 wird das Angebot der Projektstelle auf zusätzliche Akteure, Zielgruppen und Inhalte erweitert.

Zur Koordinierung und Weiterentwicklung der Aktivitäten wurde beim AWO-Kreisverband eine wissenschaftliche Teilzeitstelle eingerichtet. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird maßgeblich von der Techniker Krankenkasse finanziert. Die Stadt Braunschweig kooperiert zur Umsetzung an den Schulen u. a. mit dem Regionalen Landesamt für Schule und Bildung sowie der Drogenberatungsstelle Braunschweig (DROBS).

Für die Koordination des Projekts konnte der bekannte Braunschweiger Glücksforscher und Psychologe Tobias Rahm von der TU Braunschweig gewonnen werden. Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt „Glückskompetenz an Grundschulen in Braunschweig“, das er noch am Institut für Pädagogische Psychologie entwickelt und mit 16 Braunschweiger Grundschulen durchgeführt hat, freut sich Rahm auf die Möglichkeit, einen weiteren Baustein für die Förderung psychischer Gesundheit anwenden zu können.

 

„Wir wissen, dass glückliche Schülerinnen und Schüler besser lernen und ihre Potenziale viel stärker entfalten können“ erläutert Sozialdezernentin Dr. Christina Rentzsch. „Über die Projektstelle für Psychische Gesundheit und Wohlbefinden möchten wir alle Schulen in Braunschweig unterstützen, die mentale Gesundheit ihrer Schülerinnen und Schüler zu fördern. Daher sind die Angebote im Projekt für die Schulen kostenlos und ohne Lehrkräfte durchführbar.“

Foto: AdobeStock