50 Ausstellungen in acht Jahren
„Es ist an der Zeit, sich neu zu orientieren und anders auszurichten“, sagte Betreiber Hans-Joachim Helweg Ende 2020. Rund 50 Ausstellungen regionaler und nationaler Künstlerinnen und Künstler gastierten in den acht Jahren seit der Eröffnung Anfang 2013 – oft untermalt mit reichhaltigen Rahmenprogrammen. Neben kleinen Konzerten und Lesungen, organisierte das Galerie-Team auch das eine oder andere Sommerfest, sowie eine Bildversteigerung für den guten Zweck.
Pandemie beeinflusste die nahe Zukunft
So sollte auch im Abschlussjahr neben vier geplanten Ausstellungen nochmal ein größeres Fest stattfinden, Corona zeriss allerdings jegliche Planungen, sodass am Ende nur zwei Ausstellungen stattfinden konnten, eine davon virtuell. Die damals anhaltende Pandemie gestaltete auch eine mögliche Zukunftsplanung schwierig. „Unregelmässige und verschiedenartige Veranstaltungen im Bereich Kunst, die vom normalen Betrieb einer Galerie abweichen, wobei die endgültige Form noch offen bleibt“, lautete eine von Helwegs Ideen, die auch Kooperationen mit anderen Locations beinhaltete. Hintergrund war unter anderem die Eröffnung des benachbarten soziokulturellen Zentrums KufA Haus am Westbahnhof, wodurch man sich einen noch größeren Aufschwung im westlichen Ringgebiet versprach. Doch auch dort fehlte damals die Planungssicherheit.
Innen und Außen – Hugo 45 in neuem Gewand
Diese und andere Ideen bleiben im Hinterkopf, doch vorerst konzentriert man sich in der Hugo 45 auf die eigenen Räumlichkeiten und diese erscheinen in einem völlig neuen Gewand. Von dem neuen Anstrich der Fassade, über neue Fußböden bis hin zum erweiterten Außengelände hat sich vor Ort viel verändert. Der Kunstliebhaber hat die Galerie mit viel Mühe modernisiert.
Fokus auf Dauerausstellungen
Doch nicht nur die Optik ist neu. Vom klassischen Galeriekonzept mit Vernissagen und stetig wechselnden Ausstellungen ist Helweg abgekommen. So soll der Fokus zunächst auf Dauerausstellungen liegen. „Verkaufsgalerie oder Schauraum wäre wahrscheinlich die richtige Bezeichnung“, so der Betreiber. „Es hat sich in den ersten acht Jahren gezeigt, dass es nicht einfach ist gute und oft auch höherpreisige Kunst in Braunschweig an den Mann zu bringen. Hinzu kam der teils hohe finanzielle und organisatorische Aufwand durch den Transport der Bilder und der Vernissage“, begründet er diesen Schritt, denn trotz namhafter Künstlerinnen und Künstler war der Erfolg nicht immer garantiert. Schließlich müsse sich das Ganze auch finanziell tragen.
Kunst für jeden Geldbeutel
Mit den Dauerausstellungen möchte Helweg eine Vielzahl unterschiedlicher Kunst gleichzeitig präsentieren und damit auch die breite Masse an Kundschaft erschließen. „So ist auch für jeden Geldbeutel etwas dabei und die Leute müssen sich keine Kunstdrucke im Möbelhaus kaufen“, betont der Galerist. Im Gegensatz zu früher können gekaufte Exponate nun auch direkt mitgenommen werden, nicht erst am Ende der Ausstellung. Selbstverständlich werden weiterhin wechselnde Künstlerinnen und Künstler mit ganz unterschiedlichen Exponaten zu sehen sein – nur eben in einer großen Gemeinschaftsausstellung.
Ideen für die Zukunft: „Wohlfühlort im Westlichen!“
Darüber hinaus ist man in der Hugo-Luther-Straße in der Zukunft für alles offen: „Auch wenn wir keine regelmäßigen Vernissagen mehr haben, bedeutet das nicht dass es keinerlei Events mehr geben wird. Für die fernere Zukunft haben wir noch jede Menge Ideen im Kopf!“ Dabei spielt der Betreiber unter anderem auf weitere Räumlichkeiten auf seinem Gelände an, die sich in Zukunft vielfältig nutzen lassen. „Derzeit loten wir noch die Möglichkeiten aus, wie wir unsere Location noch umfangreicher nutzen können. Das Ziel ist ein weiterer Wohlfühlort im westlichen Ringgebiet!“, so das Galerie-Team.
Am 13. April um 18 Uhr geht es los!
Am Samstag, dem 13. April um 18 Uhr ist es dann erstmal so weit und die Türen der Hugo 45 öffnen sich nach langer Zeit wieder. Die Liste der ausstellenden Künstlerinnen und Künstler ist lang und bedeutet unter anderem auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Mit Uli Pforr, Jutta Kritsch, Martin Koroscha, Sabine Nasko, Wilfried Günther, Björn Linke, Jens Rausch, Vrej Tamazian, Jens Bartels und Norena Glindemann sind Stand jetzt elf verschieden Akteure präsent. Die Auswahl der Exponate geht von Malereien über Collagen und Skulpturen bis hin zu Fotografien. „Bei der Entscheidung, den Betrieb wieder aufzunehmen hat natürlich auch Nostalgie einen Rolle gespielt, denn wir hatten schon damals eine schöne Zeit. Wir freuen uns also schon sehr darauf, alte und natürlich auch neue Gesichter anzutreffen und einen netten Abend miteinander zu verbringen“, freut sich der Galerist auf den Eröffnungstag.
Ab Sonntag, dem 14. April gelten folgende Öffnungszeiten: Samstags und Sonntags von 14.00 – 18.00 Uhr oder nach Terminvereinbarung.
Foto: oh/veranstalter