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Eintracht startet Mission Klassenerhalt mit neuer Hoffnung

Mit dem neuen Trainer Daniel Scherning (l.) schaffte Eintracht im Zweitliga-Abstiegskampf den Anschluss. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist bei den Löwen-Bossen um Sportdirektor Benjamin Kessel (r.) zurück.
Foto: oh/Eintracht

Für Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig eigentlich nichts Neues im neuen Jahr 2024: Wie zu Beginn des vergangenen Jahres steckt der Traditionsklub zum Start in die Rückrunde der Saison 2023/2024 erneut tief im Abstiegskampf der 2. Bundesliga. Zwar sind die „Löwen“ dank zweier Siege zum Ende der Hinrunde mit Rückenwind in die Winterpause gegangen, vor einer Herkules-Aufgabe steht die Eintracht in Sachen Klassenerhalt trotzdem weiterhin.

Auf die Rückkehr des in der Hinrunde lange verletzt fehlenden Anthony Ujah und vor allem auf seine Treffsicherheit warten nicht nur die BTSV-Fans sehnsüchtig. Foto: ts

Dem neuen Cheftrainer Daniel Scherning ist es nach seiner Amtsübernahme im November zumindest gelungen, der Braunschweiger Eintracht neue Hoffnung auf den Ligaverbleib zu geben. Die Mannschaft um Kapitän Jannis Nikolaou hat in der 2. Liga ohne Frage einen starken Hinrunden-Schlussspurt hingelegt und ihre Position im Tabellenkeller etwas verbessert, wenngleich Eintracht nach wie vor nach 17 Spielen mit nur 14 Punkten Abstiegsplatz 17 belegt. Drei Siege mit neun Punkten aus den letzten fünf Partien im Herbst unter Neu-Coach Scherning haben den BTSV kurz vor der Winterpause erstmals seit Ende Oktober wieder in Schlagdistanz zum Abstiegs-Relegationsplatz gebracht. Nur noch drei Zähler Rückstand auf die zuletzt schwächelnde Konkurrenz von Hansa Rostock auf Relegationsrang 16 und noch vier fehlende Zähler zum rettenden Ufer, dem 15. Tabellenplatz, lassen die Löwen mit Zuversicht der zweiten Saisonhälfte entgegenblicken. Der Trainerwechsel scheint zu funktionieren.

Auf ihn ist Verlass: Keeper Ron-Thorben Hoffmann überzeugte bisher mit starken Leistungen und hat sich als absolute Stammkraft auf der Torhüterposition etabliert. Foto: ts

Die neun Punkte, die das Team nun mit dem 40-Jährigen Scherning holte, sind kein Zufall für Abwehr-Routinier Ermin Bicakcic. „Es ist eine klare Entwicklung unter unserem neuen Trainer zu sehen, man sieht auch, wie viel Potenzial in der Mannschaft steckt. Wir sind noch nicht am Ende“, verdeutlicht der aus Hoffenheim an die alte Wirkungsstätte zurückgekehrte Verteidiger und fordert für die anstehende Rückrunde, die positive Weichenstellung zu nutzen und die eingeschlagene Richtung vor der Winterpause beizubehalten. „Das ist jetzt die Momentaufnahme. Wir wissen ganz genau, dass wir noch einiges vor uns haben, noch harte Arbeit erfolgen muss und der Weg noch lang und steinig ist. Wir dürfen als Team kein Stück nachlassen und müssen da wirklich immer an unsere Grenzen gehen, von Spiel zu Spiel. Nur so können wir erfolgreich sein.“ Auch Mittelfeldspieler Robin Krauße führt den Aufschwung an der Hamburger Straße in erster Linie auf den neuen Trainer Daniel Scherning zurück. „Wir haben genau das geschafft, was wir wollten, und sind nach oben weiter herangerückt. Die Handschrift vom neuen Coach erkennt man deutlich, die Pläne gehen auf. Wir glauben an uns und an die Art und Weise, wie wir arbeiten wollen. Alle anderen sollten uns auch auf dem Schirm haben“, sendet der 29-Jährige Co-Kapitän trotz der insgesamt als verkorkst anzusehenden Hinrunde seiner Mannschaft optimistisch eine Kampfansage an die Konkurrenz.

In den letzten Spielen vor der Winterpause erzielte Fabio Kaufmann wichtige Tore im Kampf um den Ligaverbleib und avancierte zum unverzichtbaren Leistungsträger im Angriffsspiel der Blau-Gelben. Foto: ts

Mit einer seiner ersten Entscheidungen als neuer Eintracht-Sportdirektor, Scherning als Nachfolger des glücklosen Jens Härtel auf der Trainerbank zu installieren, scheint Benjamin Kessel offenbar richtig zu liegen. Der neue Eintracht-Cheftrainer, der die Aufgabe beim Traditionsklub mit mutigem Selbstvertrauen angegangen ist, zeigt sich flexibel und hat die Abwehr der Blau-Gelben merklich stabilisiert. Obwohl Daniel Scherning eigentlich ein Verfechter der Viererkette ist, setzt er auf eine Dreier-Abwehr und zwei Schienenspieler, was der zuvor so löchrigen Defensive neue Stabilität verleiht. Der neue Mann an der Seitenlinie hat es zudem geschafft, die Offensive wieder anzukurbeln – unter Scherning wurden neun Tore erzielt, in der ganzen Zeit zuvor nur sieben Treffer. Zudem ist es dem neuen Coach ist es offenbar gelungen, auch mental einen neuen Geist bei den Löwen-Kickern einzuhauchen.

Die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist beim BTSV zurück, wenngleich der Weg noch weit sein wird. Die Siege zum Hinrunden-Abschluss dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Kader, den Coach Scherning zur Verfügung hat, an verschiedenen Stellen durch entsprechende Transfers nachgebessert werden müsste, wollen die Löwen eine realistische Chance auf einen Ligaverbleib haben.