Informationen zu allen Bau- und Kunstdenkmalen
der Stadt Braunschweig können ab sofort im Internet unter www.denkmalatlas.niedersachsen.de abgerufen werden.
Der Denkmalatlas des Landes Niedersachsen umfasst über 1.700 eingetragene Bau- und Kunstdenkmale aus Braunschweig, darunter Wahrzeichen der Stadt wie der Dom St. Blasii, die Burg Dankwarderode und das Altstadtrathaus. Im Rahmen des Projekts „Denkmalatlas Niedersachsen“ hat das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege in Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Braunschweig den Denkmalbestand in den letzten Monaten mit den älteren Verzeichnissen abgeglichen, aktuelle Fotos erstellt und die Informationen auf den neuesten Stand gebracht.
Die veröffentlichten Grunddaten jedes Denkmals im Stadtgebiet Braunschweig werden durch Fotos, ausführliche Beschreibungen und Begründungen ergänzt. So kann nachvollzogen werden, warum ein Bauwerk unter Schutz gestellt wurde und was seine Denkmalqualität ausmacht.
In Niedersachsen sind zurzeit etwas über 100.000 Bau- und Kunstdenkmale sowie rund 25.000 archäologische Denkmale in der Datenbank des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege verzeichnet. Diese Daten zu prüfen, fortzuschreiben und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen ist das Anliegen des „Denkmalatlas Niedersachsen“. Er soll außerdem die zeitgemäße öffentliche Vermittlung des Verzeichnisses und das Vernetzen der Informationen unter allen fachlich Beteiligten ermöglichen. Die Denkmaldaten des Landes werden sukzessive bearbeitet und veröffentlicht; aktuell sind bereits ca. 80.000 Datensätze verfügbar.
Braunschweig hat als freie und reichsunmittelbare Hanse- und Messestadt im Mittelalter, als Residenzstadt der welfischen Herzöge und als barocke Festungsstadt eine bedeutende Bau- und Architekturgeschichte, die sich anhand der historischen Gebäude bis heute ablesen lässt. Unter Heinrich dem Löwen wurden die Weichbilder Altstadt, Sack, Neustadt und Hagen mit einer gemeinsamen Stadtmauer zusammengefasst. Trotz vieler Kriegsverluste des 20. Jahrhunderts sind die vier ehemaligen Bezirke, die noch durch die Altewiek ergänzt wurden, heute anhand ihrer erhaltenen Kirchen St. Martini, St. Andreas, St. Katharinen und St. Magni nachzuvollziehen. Ab 1803 wurde der Wallring abgetragen und nach einem städtischen Gesamtkonzept unter Leitung des Architekten Peter Joseph Krahe (1758–1840) mit Parkanlagen, arrangierten Plätzen, klassizistischer Architektur und städtischen Repräsentationsbauten versehen. Aber auch das Erbe der 1930er Jahre und die Bauten der Nachkriegsmoderne, vielfach hervorgegangen aus der so genannten „Braunschweiger Schule“ der Technischen Universität, bilden sich ab im Denkmalbestand, der vom 9. Jahrhundert bis in die frühen 1970er Jahre reicht.
Neben kompakten Übersichten bietet der Denkmalatlas Niedersachsen auch die Möglichkeit, differenzierte Suchen durchzuführen oder sich vertiefend mit dem spannenden Kulturerbe Niedersachsens auseinander zu setzen. Weiterführende Informationen, online zugängliche Sammlungsbestände und Fachpublikationen ergänzen das Angebot. Ziel ist es, neue Perspektiven für die wissenschaftliche Erforschung der Bau- und Kunstdenkmale zu eröffnen und für alle Ebenen der kulturellen Bildungsarbeit bis hin zum Kulturtourismus.
Mehr unter: www.denkmalatlas.niedersachsen.de
Fotos: oh/© Stadt Braunschweig