Mit dem Bahnhofsquartier entsteht ein urbanes Quartier mit kurzen Wegen, öffentlichen Orten und Einrichtungen wie Parks, grünen Straßenräumen und Plätzen sowie kulturellen und sozialen Angeboten in Gebäuden und im öffentlichen Raum.
Neben städtebaulichen Aspekten wird im Bahnhofsquartier ein sorgsamer Umgang mit Regenwasser, Trockenheit und sommerlicher Hitze, ein verändertes und nachhaltiges Mobilitätsverhalten sowie begrünte Plätze, Höfe und Straßen avisiert.
Die Stadt Braunschweig hat nun die erste Hürde einer Zertifizierung des neu zu entwickelnden Bahnhofsquartiers durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erfolgreich gemeistert. Ihr wurde ein Vorzertifikat in Gold mit einem Gesamterfüllungsgrad von knapp über 70 Prozent von der unabhängigen DGNB-Zertifizierungsstelle mit Sitz in Stuttgart ausgestellt.
Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer freut sich über die Gold-Prämierung: „In dieser innerstädtischen Lage sind viele Rahmenbedingungen zu beachten, die zukunftsgerichtetes Bauen erschweren. Umso mehr freut es mich, dass wir für den Standort nachprüfbar darlegen können, dass auch hier eine nachhaltige Entwicklung möglich ist“.
Das Vorzertifikat hat eine Gültigkeit von drei Jahren und kann bei Bedarf um weitere zwei bis maximal drei Jahre verlängert werden, so dass eine maximale Gültigkeit von sechs Jahren erreicht werden kann. Mit Fortschreiten des Projektes wird entschieden, ob die Folgezertifizierungen (Erschließung, Hochbau) beantragt werden.
Die DGNB ist eine unabhängige Kommission, die die vielfältigen Themen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung innerhalb eines Projektes prüft und zertifiziert. Seit 2012 werden solche Zertifikate nicht nur für Gebäude, sondern auch für ganze Quartiere angeboten. Dabei werden insgesamt drei Zertifizierungsstufen von unabhängiger Stelle vergeben, nämlich Silber, Gold und Platin. Die Bewertung basiert auf fünf gleichgewichteten Kategorien, die zahlreiche Kriterien umfassen. Das Büro Drees & Sommer wurde im Sommer 2022 damit beauftragt, ein sogenanntes Vorzertifikat zu erarbeiten.
Hierfür wurde eine Liste mit umfassenden Maßnahmen ermittelt. Ein Teil dieser Maßnahmen wurden bereits umgesetzt, ein Teil mündet in einer sogenannten Absichtserklärung. So wurden viele Themen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes, des sogenannten „Zukunftsbilds 2030“ der Stadt Braunschweig aufgegriffen, planungsrechtlich werden große Bereiche des Quartiers als Urbanes Gebiet ausgewiesen, was eine vielfältige Nutzungsmischung ermöglicht, und der städtebauliche Kontext wurde im Freiraumkonzept berücksichtigt.
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