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Vortrag: Gemeinschaftlicher Selbstbau von Solaranlagen

Das Klimaschutzmanagement der Stadt Braunschweig veranstaltet am Freitag, 5. April eine Infoveranstaltung.

Das Klimaschutzmanagement der Stadt Braunschweig veranstaltet am Freitag, 5. April, von 17 bis 20 Uhr unter dem Titel „Hand anlegen für die Energiewende!“ eine Infoveranstaltung zum gemeinschaftlichen Selbstbau von Solaranlagen.

Es referiert Kerstin Lopau, Ingenieurin für Erneuerbare Energien, vom Kasseler Kollektiv SoLocal Energy. Sie baut seit 2021 gemeinschaftlich Solaranlagen im Selbstbauprinzip in Nordhessen und ist Mitautorin des Handbuchs „Gemeinschaftlicher Solar-Selbstbau in Deutschland“. Lopau stellt das Konzept, die rechtlichen Grundlagen und den aktuellen Stand des gemeinschaftlichen Selbstbaus von Solaranlagen in Deutschland vor. Im Anschluss ist Raum für Fragen, und die Teilnehmer können einander kennenlernen.

Der Link zur Anmeldung zu der kostenlosen Veranstaltung ist unter www.braunschweig.de/klimaschutz, Rubrik „Neuigkeiten“, zu finden. Der Veranstaltungsort wird anschließend per Mail bekannt gegeben. Die Veranstaltung wird unterstützt durch das Förderprogramm „Klimafreundlich leben“ des Regionalverbands Großraum Braunschweig.
Der schnellstmögliche Ausbau der Solarenergie ist wesentlich für das Gelingen der Energiewende. Projekte in ausreichender Zahl sind nur möglich, wenn ausreichend Kapazitäten im Handwerk vorhanden sind. Aktuell und auch in Zukunft sind diese Kapazitäten jedoch stark begrenzt. Die Wartezeiten für die Installation von Solaranlagen sind entsprechend lang.

Aus der Perspektive des Klimaschutzes stellt daher die Professionalisierung von Amateurinnen und Amateuren einen vielversprechenden Ansatz dar. Teil dieser Professionalisierung könnte der gemeinschaftlich organisierte Aufbau von Solarstromanlagen in Braunschweig und Umgebung sein. Hierbei übernehmen in einer Selbstbaugruppe organisierte Privatpersonen mit professioneller Unterstützung Teile der Planungs- und Installationsarbeiten für Solaranlagen. Der elektrische Anschluss bleibt jedoch immer in der Hand von geschultem Fachpersonal.

Der solare Selbstbau entlastet dabei nicht nur das Handwerk, sondern eröffnet Menschen die Möglichkeit zu stärkerer Teilnahme an der Energiewende. Zudem bietet er ein Lernfeld für gemeinschaftliches Handeln als Wegbegleiter eines klimafreundlichen Alltags. Die praktische Umsetzung von Projekten soll bei Menschen aller Altersgruppen Interesse an handwerklichen Berufen wecken und damit dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Das Konzept des solaren Selbstbaus wurde 2013 in der Schweiz erfunden. Dort wurden mittlerweile etliche hundert Selbstbau-Solaranlagen installiert. Auch in Deutschland wird das Modell seit einigen Jahren erfolgreich angewendet. In vielen Orten Deutschlands bilden sich Initiativen, die gerade mit der Umsetzung starten.

Foto: oh/Adobe Stock